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Hilfe bei Spielsucht – Kontaktadressen in Sachsen-Anhalt

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Seit August 2018 findet sich eine neue Spielbank in Halle. Außerdem scheint die Werbung gerade vor Online-Casinos nur überzuqillen. Daneben gibt es noch die üblichen Glücksspiele wie Lotto. Grund genug für uns auch auf die Gefahren von Spielsucht einzugehen. Für die Betreiber von Spielhallen oder auch Online-Spielbanken ist es sehr wichtig, so viele Kunden wie möglich anzulocken und diese auch zu binden. Schnell kann hier Abhängigkeit entstehen.

Glücksspiel in Deutschland

Wenn man überhaupt Glücksspiel betreibt (was nicht immer sofort eine Sucht sein muss), empfehlen wir einen legalen Anbieter zu nutzen: Aktuell gibt es 53 zugelassene deutsche Spielbanken. 35 Spielbanken in 9 Bundesländern haben sich zum Deutschen Spielbankenverband (DSbV) zusammengeschlossen. Auf dessen Website findet sich auch eine Übersicht der Mitglieder, also von legalen Spielbanken:

Mitglieder

Mitglieder Der DSbV repräsentiert neun staatlich konzessionierte Spielbankunternehmen in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft mit 35 Standorten in acht Bundesländern (Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen und Schleswig-Holstein). Baden-Württemberg Baden-Württembergische Spielbanken GmbH & Co. KGPlieninger Straße 15070567 StuttgartGeschäftsführung: Otto Wulferding

In Deutschland regeln der deutsche Glücksspielstaatsvertrag und die Glücksspielgesetze der einzelnen Bundesländer den Umgang mit Glücksspiel.

Glücksspielstaatsvertrag: Nur lizenzierte Partner sind seriöse Anbieter

In Deutschland müssen Anbieter von Casinos oder Betreiber von Spielhallen ihre Kunden auf die möglichen Gefahren von Spielsucht hinweisen. Auf ihren Websites müssen die Casinos auch Links zu Hilfsorganisationen setzen.

Im Jahr 2008 trat der erste deutsche Glücksspielstaatsvertrag in Kraft. Der Vertrag wurde jedoch von der Industrie nicht gut umgesetzt, die ihn ihrerseits als viel zu restriktiv kritisierte. Dies führte zur Einführung eines ersten Nachtrags im Jahr 2011, dieser erhielt jedoch ebenso viel Kritik wie der ursprüngliche Vertrag. Ein zweiter Nachtrag wurde 2012 verabschiedet – und so weiter.

Um in Deutschland legal eine Spielbank betreiben zu dürfen, muss ein Anbieter die staatlichen Auflagen erfüllen. Leider wird seitens zuständiger Stellen (in der Regel sind das die jeweiligen Innenministerien der Bundesländer) zu selten kontrolliert.

Gesunde Kunden nützen einem Casino

Verantwortungsvolle Anbieter wollen ihre Kunden schützen. So funktioniert das System. Allerdings sollte das nicht auf Kosten der Qualität geschehen. Das Thema Spielsucht ist ein sehr wichtiger Aspekt, wenn es um Glücksspiele geht, denn negative Schlagzeilen schaden schlussendlich auch den Betreibern. Ein ähnliches Dilemma haben auch andere Anbieter: Übertreiben es die Kunden von Alkohol- oder Zigarettenherstellern mit ihrem Konsum werden sie krank oder sterben sogar.

Hier kommen harte betriebswirtschaftliche Zahlen zum Tragen: Ein psychisch wie finanziell gesunder Kunde lässt vielleicht weniger Geld in der Spielhalle oder beim Online-Casino, aber er kommt regelmäßig wieder. Hier wirken psychologische Effekte. Deswegen statten Casinos vor allem in den USA ihre Räume auch sehr einladend aus, sorgen für Shows, Buffets und Unterhaltung. Beim sogenannten Halo-Effekt verknüpfen die Casino-Besucher dann diese Erlebnisse – gutes Essen, Spaß und Amusement – mit dem Casino selbst.

Im Graubereich: Online-Casinos

Viele Online-Casinos bewegen sich in Deutschland im illegalen Bereich. Online-Casinos sind fast ausnahmslos verboten in Deutschland – doch haben 2017 fast zwei Milliarden Euro ausgegeben. Es ist eigentlich widersprüchlich, dass im TV Werbung für Online-Casinos läuft, die eigentlich verboten sind.

Verboten: Illegale Online-Casinos machen trotzdem weiter

Noch immer können Spieler in Online-Casinos um Geld zocken, obwohl in Deutschland alle Angebote mittlerweile illegal sind. Nach Recherchen von NDR und “SZ” t…

Lotto – das klassiche Glücksspiel

Lottospielen bedeutet meist zum nächsten Kiosk zu gehen und sich dort einen Schein zu kaufen. Das Lottospielen gibt es seit dem ausgehenden Mittelalter und die längste Zeit war es nicht wie das Lotto, das wir heute kennen. Doch das Spiel hat sich schon vor vielen Jahren einer jungen Generation von Spielern geöffnet, die anders, schneller und digitaler spielen möchten. Es darf also behauptet werden, dass das Spiel derzeit in einer hybriden Form weiterlebt, die Spieler in sämtlichen Altersklassen ansprechen soll.

In zahlreichen mediterranen Ländern, in denen Lotto beliebter ist als in Zentraleuropa, konnten sich viele der Traditionen, so etwa herumziehende Losverkäufer oder Lotto-Annahmestellen in kleinen, dörflichen Kaffees bis heute erhalten. Spanien führt seit 1812 jährlich die sogenannte Weihnachtslotterie durch, eine inzwischen über 200-jährige Tradition. Dennoch bedeutet das nicht, dass sich in Ländern wie Spanien, Portugal oder Italien beim Lottospielen nicht etwas tun würde. Davon kann sich der Spieler hierzulande selbst überzeugen, denn die fortschreitende Globalisierung des Spiels ermöglicht es heute jedem, sich einen Blick von den Lotto- und Spielkultur anderer Länder zu machen.

Spieler in Deutschland oder in Europa schauen oftmals mit großem Neid auf die weltweit größten Lottogewinnen, denn in Europa kann man davon, bis auf wenige Ausnahmen, nur träumen. Hunderte von Millionen in der Landeswährung landen auf den Konten der Gewinner, während sich Spieler in Deutschland oftmals, trotz des geknackten Jackpots, mit viel weniger zufriedengeben müssen.
Verständlich ist, dass viele das nicht mehr länger sich sitzen lassen möchten und sich mehr und mehr danach sehnen, ebenfalls an den wirklich großen Lotterien und Ziehungen teilzunehmen.

Das Internet sorgt für immer größere Gewinne: Das Digitale bringt unzählige vorteilhafte Neuerungen mit sich. So wird derzeit eifrig das digitale Handwerk diskutiert. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass alles Digitale die Globalisierung vorantreibt und damit jedem die Möglichkeiten gibt, binnen kürzester Zeit große Distanzen zu überwinden.

Wer sich die Geschichte des Lottos oder generell des Glücksspiels genauer anschaut, der erkennt, dass dieses immer mehr, und zwar kreisförmig, gewachsen ist. Es begann in einzelnen Häusern, in Gaststätten, in Zünften, bevor Institutionen und Städte die Gewinnmöglichkeiten erkannten. Damit ist es heute mehr als logisch, dass sich das Glücksspiel der Möglichkeiten des Internets bedient und es ist nur mehr eine Frage der Zeit, bis sich Spieler im Metaversum treffen oder ihre Gewinne als NFTs ausbezahlt bekommen.

Glücksspielsucht in Deutschland

Schlussendlich sorgt immer die Dosis für das Gift. Natürlich sollte man bei Spielsucht daran denken, dass es sich hier um eine Form der Sucht handelt, die in der Regel nur bei einigen Spielern auftritt. Unabhängig vom Spiel kann alles süchtig machen: Eine Studie zu “problematischen Spielern” nach der South Oaks Gambling Screen-Methode ermittelte beispielsweise, dass 3,5 Prozent aller Bingospieler als problematisch und damit ggf. süchtig gelten.

Das soll Glücksspiele nicht verharmlosen, aber die Gesamtheit von Fällen relativieren. Man sollte jedoch immer darauf achten, dass man nicht mehr Geld als das Budget setzt, das man sich tatsächlich leisten kann. Wer höhere Beträge verspielt, kommt schließlich schnell in Gefahr, seine Miete oder andere Rechnungen nicht mehr zahlen zu können. Wenn es so weit ist, sind die Probleme wirklich groß. Deshalb sollte man sich nach Möglichkeit schon vorher Hilfe bei geeigneten Stellen suchen.

Organisationen, die bei Spielsucht helfen

Seriöse Anbieter helfen direkt auf ihren eigenen Seiten weiter, in dem beispielsweise Links zu Hilfsorganisationen gesetzt werden, die man anonym im Internet kontaktieren kann. Darüber hinaus gibt es natürlich technische Möglichkeiten, um das eigene Suchtverhalten schnell zumindest in den Griff zu bekommen. So kann man sich in einem Online-Casino für einen gewissen Zeitraum sperren lassen oder kostenlose Angebote mit Spielgeld nutzen – also nur noch mit einem virtuellen Guthaben spielen.

Mit Spielsucht können auch Kinder oder Jugendliche bereits in Berührung sein – hier gibt es auch viele Hilfsmöglichkeiten; aber allen voran sollten die Eltern und die Schulen hier einbezogen werden und bspw. Veranstaltungen abhalten.

Nachdem man die technischen Möglichkeiten ausgeschöpft hat, sollte man allerdings dafür sorgen, eine Therapie zu starten, um das Problem der Spielsucht auch langfristig in den Griff zu bekommen. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, allgemein sollte man jedoch einige Monate für eine solche Therapie einplanen. Es ist kaum möglich, ein Verhalten, das sich in der Regel über einige Jahre hinweg gefestigt hat, innerhalb von wenigen Wochen rückgängig zu machen. Bei solch einer Therapie kann es zwar durchaus zu kurzfristigen Erfolgen kommen, hier wäre allerdings die Rückfallquote sicher sehr hoch. Selbsthilfegruppen wie die Anonymen Spieler oder andere Organisationen können helfen, bspw:

Besonders wichtig im Rahmen einer Therapie gegen Spielsucht ist die Motivation des Betroffenen. Zum einen muss man sich selbst des Problems bewusst werden, zum anderen sollte man sich von Anfang an darüber klar sein, dass es auch nach dem Abschluss der Therapie keine Rückkehr zu dem vorigen Verhalten geben darf. Hier unterscheidet sich das Therapieren einer Spielsucht nicht von den Varianten für andere Formen von Sucht, die bei den Betroffenen ebenfalls ein hohes Maß an Selbsterkenntnis und vor allem Disziplin erfordern.

Liste von Beratungsstellen

Im Raum Halle gibt es zum Beispiel eine ganze Reihe von Beratungsstellen, die zwar nicht unbedingt selbst dafür sorgen, dass man sofort eine Therapie erhält, bei denen man aber schnell und unbürokratisch ein Hilfe erhält. Die Stadtmission ist eine solche Stelle:

Evangelische Stadtmission in Halle (Saale)

Weidenplan 3-5, 06108 Halle/Saale
Telefon 0345 – 2178-0
E-Mail: suchtberatung@stadtmission-halle.de

Ebenfalls bietet der Regionalverband Halle-Merseburg der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Beratungen an; Betroffene finden also Hilfe in vielen Lebenslagen:

AWO-Suchtberatungsstelle in Halle (Saale)

Trakehnerstraße 20, 06124 Halle (Saale)
Tel.: 0345 8057066
E-Mail: suchtberatung@awo-halle-merseburg.de
Öffnungszeiten:
Mo: 9-15 Uhr
Di: 13-16 Uhr
Mi: 9-18 Uhr
Do: 13-18 Uhr
oder nach Vereinbarung
Offene Sprechzeiten (ohne Termin):
Mo: 13-15 Uhr
Mi: 10-12 Uhr
Offene Sprechzeit bei Essstörungen:
Di: 15-16 Uhr
Offene Sprechzeit bei pathologischem Glücksspiel:
Mi: 15-16 Uhr

Drogen- und Suchtberatungsstelle sucht-Hilfe e.V. in Lutherstadt Eisleben

Katharinenstraße 90
06295 Lutherstadt Eisleben
Telefon 034651-43102
Fax 034651-43103
E-Mail: info@sucht-hilfe-ev.de
Webseite http://www.sucht-hilfe-ev.de

Landeskoordinationsstelle Glücksspielsucht in Sachsen-Anhalt

Halberstädter Straße 98
39112 Magdeburg
Telefon: 0391 56807-21
Telefax: 0391 56807-16
Website: www.gluecksspielsucht-lsa.de

Bildquellen: “Polys” von Gabriel Lima via CC BY 2.0 / Boys behaving badly von orinrobertjohn/flickr via CC BY-SA 2.0

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