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So hoch sind Lebenshaltungskosten, Mietpreise und Gehalt in Halle und Saalekreis

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Alles ist immer so teuer und verdienen tun wir sowieso zu wenig – doch ist das wirklich so? Die sogenannten Lebenshaltungskosten berechnen, wie viel durchschnittlich in einem Landkreis verdient wird und wie viel das Leben dort kostet.

Lebenshaltungskosten – was ist das?

Das Statistische Bundesamt errechnet alle fünf Jahre den Verbraucherpreisindex (VPI) anhand eines statistischen Warenkorbes. Darin werden die durchschnittlichen Preisveränderungen aller Waren und Dienstleistungen des privaten Bedarfs in Deutschland angegeben.
Im gesamtdeutschen Vergleich haben im Lauf der Jahre die Kosten für Nahrungsmittel, Bekleidung, Tabak, Alkoholika und Einrichtungsgegenstände abgenommen. Hingegen haben Wohnkosten und Ausgaben für Unterhaltung (Festivals, Kino, Theater usw.), Gesundheit, Bildung oder Hotels zugenommen.
Den größten Posten mit zurzeit (Stand 2015) fast 32 Prozent des Einkommens nehmen die Wohnkosten ein, also Miete, Wasser, Strom usw.
Doch wie schaut es nun in den einzelnen Teilen Deutschlands aus? Der Kreditanbieter Vexcash hat in seinem Blog eine übersichtliche Infografik veröffentlicht:


Hier geht ziemlich deutlich hervor: Die Bankenmetropole Frankfurt am Main und die beiden süddeutschen Hauptstädte Stuttgart und München sind die teuersten Pflaster der Republik. Halle taucht leider nicht mit auf, aber das nahe Leipzig ist auf Platz 10 mit einem durchschnittlichen Einkommen von 1.571,- € und Ausgaben von 1.367,- €.

Immer teurere Mieten drücken auf Lebenshaltungskosten: Nützt die Mietpreisbremse?

Den größten Posten der Ausgaben beim Verbraucherpreisindex VPI nehmen Miet- bzw. Wohnkosten ein. Immer teurer werden viele Wohnungen, wie kürzlich MDR aktuell berichtete:

Die Daten stammen vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung. Deutlich erkennbar: Die Mieten steigen in den meisten ostdeutschen Städten (Daten über Halle waren leider nicht verfügbar).
Die von der Politik viel befeuerte Mietpreisbremse nützt also wenig. Ähnliches fand der Deutscher Mieterbund (DMB) heraus. Statista fasste das Ergebnis als Infografik zusammen:
Infografik: Mietpreisbremse ohne große Wirkung | Statista

Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Zwar sind die erhobenen Daten nicht repräsentativ, wie der DMB einräumt, doch deutlich wird: Die Mieterhöhungen in den genannten Städten, die ja zu den teuersten in Deutschland gehören, liegen allesamt über den von der Mietpreisbremse vorgeschriebenen Grenzen.
Die Vorschriften der Mietpreisbremse werden, so steht zu mutmaßen, in großem Stil missachtet.

Lebenshaltungskosten in Halle (Saale)

Doch wie sieht es nun konkret in unserer Region aus? Halle ist keine sehr wohlhabende Stadt. Doch die Zustände verbessern sich: Laut der letzten Publikation zu Verbraucherpreisindizes des Statistischen Bundesamts verdient der durchschnittliche Sachsen-Anhalter sieben Prozent mehr verglichen mit dem Referenzjahr 2010.



Im gesamtdeutschen Vergleich und je nach Studie liegt Halle mit den Einnahmen wie auch mit den Ausgaben bei etwa 80 Prozent. Beispielsweise betragen die Mieten im Schnitt nur ⅘ als im gesamtdeutschen Vergleich. Das macht Halle gerade für Investoren zu einer interessanten Region.
Das Lohngefälle ist in Großstädten naturgemäß sehr unterschiedlich ausgeprägt. So kann ein Call-Center-Agent auf magere 1314,- € blicken, wohingegen ein Software-Entwickler durchschnittlich über 2800,- € am Monatsende herausbekommt. Doch die Zahlen von gehaltsvergleich.com sind nicht belastbar, da nicht repräsentativ.
Aktuelle gültige Zahlen liefert das Statistische Landesamt: Demnach verdient ein Hallenser, ein Hallore und auch ein Hallunke im Schnitt 25.873,- € bzw. umgerechnet etwa 2150,- € pro Monat.

Lebenshaltungskosten im Saalekreis

In der Kreisbroschüre wird zwar auf die niedrigen Lebenshaltungskosten angespielt, aber konkrete Zahlen werden leider nicht genannt.
Laut dem Statistischen Landesamt verdiente der Saalekreiser 2015 durchschnittlich 25.967 € – also 2.163 € im Monat. Das liegt vor allem an der Speckgürtellage um Halle (Saale) und dem im Kreis vorherrschenden produzierenden Gewerbe, welches traditionell höher vergütet ist.

Fazit: Günstig, aber gut?

Es lebt sich günstig bei uns. Natürlich sind die Gehälter nicht so hoch wie in anderen Teilen des Landes, aber dafür im Schnitt auch nicht die Mieten und Rechnungen. Doch geht es den Bürgern auch so? Wie fühlen Sie sich mit Ihren Ausgaben und Einnahmen pro Monat? Alles im Lot oder herrscht ein Ungleichgewicht?

Bildquellen: Bild #1 via vexcash.com

About Author

Peter Starck

Ich arbeite gelegentlich mit der Agentur Schrift-Architekt.de und werde hier später noch mehr schreiben.

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